Spaniens Nordküste

Am Freitag, den 7. Februar haben wir Frankreich verlassen und sind "um die Ecke" ins spanische Baskenland gefahren. Das Baskenland erinnert ein wenig an das Voralpenland, nur dass die Berge hier direkt bis ans Meer gehen.
Alle paar Kilometer hat ein aus den Pyrenäen kommender Fluss eine Bucht geschaffen. Dort sind dann kleine, übervolle und dicht bebaute Städte. Wahrscheinlich bedingt durch die Wasserkraft hat sich hier - ähnlich dem Bergischen Land -  sehr früh eine Metall verarbeitende Industrie breit gemacht. Es ist trotz der lieblichen Landschaft ein dicht besiedeltes Industriegebiet mit entsprechenden Verkehr. 
Zum Glück gibt es eine Autobahn, die einem durch Tunnel und Brücken das ständige auf und ab der Landstraße erspart.

Unser erster Halt ist Zarautz, ein Platz hoch über der Stadt mit tollem Ausblick aufs Meer, wo wir schon zweimal gelandet sind. Die Dichte der Campingplätze lässt nämlich zu wünschen übrig.












Weil das Wetter gut war und es hier einen Waschmaschine gibt, bleiben wir zwei Táge hier. Leider hat es am Samstag angefangen zu regnen, gerade als die frisch gewaschene Wäsche aufgehängt war. 

Irgendwann machte mich Eva auf einen Mops in der Nachbarschaft aufmerksam, der angeblich aussah, wie ein Schwein. Es muss sich um eine typisch spanische Rasse handeln: Den Schweinhund. Das ist der, den man manchmal überwinden muss. Sein Vorteil, man kann ihn als Schwein anmelden und spart die Hundesteuer.









Irgendwie bringen Schweinehunde kein Glück. Kurz nachdem ich diese schweinischen Foto gemacht habe, bin ich mich aus Versehen auf meinen Laptop gesetzt und plopp - Screen zerbrochen und Rechner unbrauchbar.


Nichts geht mehr ! Bild ist vor Schreck eingefroren, als ich mich draufsetzte.


Zum Glück haben wir noch Evas Rechner dabei, aber der ist langsam und alle Daten sind auf dem meinen. Immerhin gibt es einen HP-Service in Santander. Mal sehen, ob die uns helfen können. 

Wir sind darum auf einen wenig attraktiven Platz in der Nähe von Santander begeben, um morgen möglichst früh in die Stadt zu fahren.

Die Fahrt hierher war problemlos und schnell über eine tolle Autobahn. Sonntags war kein LKW-Verkehr und man kam flott voran. Es war etwas windig, aber nichts im Vergleich zu dem Sturm, den Deutschland erwartet.

Am Montag ging es zunächst weiter nach Santander zur HP-Vertretung. Es war nicht einfach, die im Internet angegebene Anschrift zu finden. Und dann, wie befürchtet, an der Adresse gab es alles, nur keinen HP-Service. Unbekannt verzogen. Zum Glück fanden wir ein kleines Computergeschäft, das sich zur Reparatur in der Lage sah, allerdings muss noch geklärt werden, wie lange das dauert. Wir werden zunächst mal in der Nähe am Meer auf deren Anruf warten.

Nach zwei Tagen des Wartens ist der Rechner wieder einsatzbereit und wir 120.-€ ärmer. Aber immerhin, das war angesichts unserer nicht vorhandenen Spanisch-Kenntnisse gut gelungen.

Etwas zu der Gegend hier. Es ist fruchtbar und grün bis unmittelbar ans Meer. Im Hinterland gibt es Hohe Berge, die mit ihrem Steigungsregen dafür sorgen, das immer genug Wasser vorhanden ist. Der Untergrund ist sehr kalkhaltig, es gibt eine Menge von Höhlen, unter anderem die wegen ihrer Felszeichnungen berühmte Höhle von Altamira, die wir im vergangenen Jahr besucht haben. Das Klima ist mild im Winter und nicht zu heiß im Sommer, kein Wunder, dass sich schon in prähistorischer Zeit die Menschen hier wohl gefühlt haben. 

Ein paar Eindrücke, die während des Wartens aufgenommen wurden.





  





Das letzte Bild zeigt eine Kirchenruine unmittelbar neben unserem Stellplatz. Das Gebäude aus dem 12. Jahrhundert ist schon lange nicht mehr als Kirche in Gebrauch. Man hat ihre Außenmauern als Einfriedung für einen Friedhof genutzt.

Am Donnerstag (13.2) ging es weiter Richtung Westen, immer der Küste entlang.







Am frühen Nachmittag erreichten wir die kleine Stadt Candas, kurz hinter Gijon. Der Campingplatz ist von drei Seiten vom Meer umgeben, was bei Flut erheblichen Krach macht. 

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Wir haben entschieden, nicht bis zur oberen linken Ecke von Spanien zum Cap Finistere durch zu fahren, sondern bald in einem Linksschwenk Portugal anzusteuern. 

Wenn man den dicht besiedelten Küstenstreifen verlässt, kommt man sofort in die Berge. Und zwar richtige Berge, höher als die Eifel oder der Schwarzwald. Hier liegt wieder eines der vielen Enden der Welt. Touristisch kaum erschlossen, im Winter ohnehin nicht, kann man hier kilometerlang fahren, ohne dass einem jemand begegnet. Was wir zu Gesicht bekamen, war ein einzeln reisender Keiler neben der Straße, einen tot gefahrenen Dachs, aber leider (oder zum Glück) keinen von den angekündigten Bären.












Für das Auto kam es bald zur ersten "Bergprüfung", die es aber glänzend bestand.  Während die bekannten Alpenpässe oder auch andere Querungen von Hochgebirgen gut geplant und dadurch einigermaßen moderat in der Steigung sind, gibt es in vermeintlichen Mittelgebirgen manchmal Steigungen, die an den Rand des für unser Auto Machbaren gehen. Das gilt noch mehr bei den Abfahrten zum Strand an Steilküsten und das Innere spanischer Städte. Tatsächlich hat uns einmal das Navi zu einer innerstädtischen "Abkürzung" geführt, die das Auto auch mit viel schleifender Kupplung selbst im ersten Gang nicht schaffte. 




Schnee gab es nur in kümmerlichen Resten. Nach anstrengender Fahrt fanden wir nach längerer Suche einen Standplatz für die Nacht nahe einem See im ca. 600m Höhe neben einem Sportzentrum. Leider ohne Strom, was sich angesichts einer angeschlagenen Bordbatterie als großer Mist erwies, denn der Fernseher wollte nach gut zwei Stunden nicht mehr. Mit etwas Glück konnte ich den Hausmeister der Turnhalle bewegen, uns ein paar Kilowattstunden zukommen zu lassen, damit wir am späten Abend die Heute-Show sehen konnten. Wir werden morgen eine neue Batterie kaufen, damit unsere Autonomie wieder hergestellt ist.












Es folgte am Samstag (15.2.) eine weitere bergige Tour Richtung portugiesischer Grenze. Wir wählten auch hier die kürzere, aber schönere Strecke entlang des Flusses Minho, der hier die Grenze zwischen Spanien und Portugal bildet. An dessen Mündung kennen wir eine Stell am Meer, wo wir für zwei Tage bleiben.





Portugal hat wie Spanien und Frankreich Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen und Landstraßen, die uns aber ohnehin nicht einschränken.

Leider war das Wetter am Sonntag außerordentlich bescheiden. Unnatürlich warm, dazu leichter Regen und kräftiger Wind, der den ganzen Tag anhielt. In den trockenen Phasen habe ich die neue Batterie eingebaut und hatte die Ruhe, den Blog weiter zu schreiben. Wir werden wohl am Montag weiter nach Süden fahren. Ich würde gerne die Monsterwellen in Nazarè sehen. 

Aber dazu mehr auf einer neuen Seite "Portugal"