Ziel aquitanische Atlantkküste

 Am Donnerstag, den 31. Januar sind wir von Seurre Richtung Westen gefahren. Es ging über kleine Straßen durch das burgundische Weinbaugebiet mit seinen Weingütern und prachtvollen Schlössern. Das Wetter war besser, trocken und vor allem mit 15 Grad für Ende Januar ungewöhnlich warm.





Unterwegs haben wir spontan entschieden, einen kleinen Umweg über Cluny zu machen, einem kleinen uralten Ort, den wir in unserem ersten gemeinsamen Urlaub 1975 schon einmal besucht haben. Hier gibt es ein Kloster, von dem im Hochmittelalter eine bedeutende katholische Reformbewegung ausgegangen ist: Die cluniazensische Reform








































Der kleine Umweg hat uns eine Menge Zeit gekostet, weil unser Navi ganz eigenen Vorstellungen vom schnellsten Reiseweg hatte und uns über Ministraßen durch das Mittelgebirge nach Roanne an der Loire führte. Hier, schon wieder in einem Hafen, fanden wir eine schöne Stelle zum Übernachten.

Nach Roanne ging es am Samstag in Richtung Südwesten durch das Zentralmassiv Richtung Bordeaux. Das Wetter war wieder aprilmäßig, Sonne, Regen, aber kein Schnee, nicht einmal in 1000 m Meereshöhe. Temperaturen zwischen 14 und 17 Grad, viel zu warm für Februar. Die Gegend ist ziemlich leer, entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Leider kann man sich im Winter auf die Angaben im Netz kaum verlassen, selbst als ganzjährig geöffnete Plätze verzeichnete sind doch geschlossen.
Aber letztlich fanden wir nach langer Fahrt einen Platz - vollautomatisch und menschenleer,  einsam gelegen und nachts stockdunkel. Schöner hätte man auch nicht frei stehen können. 

Am Sonntag Morgen hatten wir zunächst mal einige Probleme, den Platz zu verlassen Nieselregen und sicher 100% Luftfeuchte sind nicht das geeignete Klima für Computer und Kartenlesegeräte. Ich war schon drauf und dran, die Werkzeugkiste zu holen und die Schranke zu demontieren, da hat Eva die Betreiberfirma per Telefon motiviert, eine Fernheilung zu starten. Da haben die noch mal Glück gehabt, es waren nur zwei 19-er Schrauben zu lösen. 
Den ganzen Tag blieb das Wetter wechselhaft, aber jenseits des Zentralmassivs wurde es wenigstens wärmer. Wir überquerten den Canal de Garonne, die Fortsetzung des Canal du MIdi, der das Mittelmeer und die Rhone mit dem Atlantik  bei Bordeaux verbindet. Die Schifffahrt gestaltet sich allerdings mangels Wasser augenblicklich eher schwierig. 





Die Platzsuche am Nachmittag war erneut schwierig, schließlich fanden wir am frühen Abend einen Stellplatz ohne allen Komfort und ohne Strom. Die Nacht war zum Glück so warm, dass man erstmals keine Heizung mehr brauchte.







Bis zum Meer war es nun nicht mehr weit. Gegen 15.00 Uhr erreichten wir Contis Plage. Es fühlt sich an wie ein Sommertag, über 20 Grad, die Leute laufen im T-shirt rum, und das am 3. Februar. Es heißt, morgen soll ein Temperatursturz wieder normale Temperaturen bringen. Mal sehen, wir werden einen Tag hier am Ort bleiben. Früher sind wir bis hierher 14 Stunden an einem Stück gefahren. Heutzutage dauert es eine Woche- uns treibt ja keiner.









Der Wetterbericht hatte recht, am heute, am Dienstag 4.2., ist es mit 14 Grad merklich kühler geworden. Der Vorteil: Bis auf einen einsamen Kyter ist der Strand in beide Richtungen bis zum Horizont leer.










Wir sind noch einen weiteren Tag in Contis Plage geblieben. Das Wetter war gut, wenn auch kühl und wir haben den Tag mit süßem Nichtstun verbracht. Allerdings haben wir unsere Weinvorräte für Marokko aufgefüllt.
Erst am Donnerstag ging es weiter, allerdings nur 50 km nach Süden, bis Capbreton. Hier haben wir einen geöffneten Campingplatz gesucht. Eine warme Dusche könnte nämlich nicht schaden - auch wenn sich der Hund noch nicht über unseren Körpergeruch beklagt hat.






Außer den Spatzen hatte wir bisher keinen Besuch.


Morgen werden wir Frankreich verlassen und Spanien heimsuchen. Die Fahrt an der Nordküste nach Galicien bekommt ein neues Kapitel.

Nur eines noch: Beim Spaziergang im schönen Capbreton fanden wir diese Kirche mit integriertem Leuchtturm. Passt wirklich gut zu Johannes 8, 12: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“